Samstag, 29. November 2008

Doch noch Schulspeisung

Von meiner Heimatgemeinde in Käfertal wurde mir mitgeteilt, dass die Firmlinge wieder eine Autowaschaktion durchgeführt haben. Damit wollen sie mein Projekt der Schulspeisung unterstützen In diesem Jahr war ich eigentlich mehr dazu geneigt gewesen, keine Gelder für diese Schulnahrung zur Verfügung zu stellen, da die Schüler von einem Beauftragten des Präsidenten etwa 20 Euro in die Hand gedrückt bekamen. Das staatliche Projekt nannte man " Juancito Pinto ", nach einem Jungen genannt, der arm war und sich mit seiner Musik etwas Geld dazuverdiente. Schon vor der Übergabe des Geldes meinte ich in einer Messe, dass man doch sehr wohl die Hälfte des Geldes sparen könnte, um dann im neuen Jahr Nahrung für die Schule kaufen könnte. Meine Worte in Gottes Ohr. 

Zu Beginn des Schuljahres waren natürlich die Gelder aufgebraucht und kein noch so müder Peso für die Schulnahrung übriggeblieben. Auch eine NGO engagierte sich nicht wie in den vergangenen Jahren an diesem Projekt. So kam es, dass unsere Schüler bis weit in den September hinein kein ordentliches Mittagessen in der Schule bekamen, und zu Hause war das Essen sicher auch wie immer recht mager. So nahm ich diese Spende der Firmlinge zum Anlass, zügig in wenigstens fünf Schulen die altbewährte Schulnahrung von Seiten der Pfarrei in die Wege zu leiten. Die Besuche in den Dörfern fast täglich, denn alles musste abgesprochen werden. Am 14. Oktober 2008 konnte ich bei Besuchen in El Tholar 400 US $ übergeben und einige Stunden später auch 500 US $ in Guadalupe, wo ich immer sehr gerne bin. Damit können bis Schuljahresende im Dezember doch etwa 70 Schüler ein ordentliches Mittagessen bekommen. Die Eltern waren auch bereit, noch etwas draufzulegen. 

In frühere Jahren kalkulierte ich natürlich wesentlich mehr pro Schüler. Etwa 20 Euro pro Schüler und Schuljahr. Also genau den Betrag, den Präsident Evo Morales den Schülern zukommen ließ. Mehr hatte ich nicht in Reserve, zumal ich auch noch in den weiteren Dorfschulen Gelder einsetzte. Im November ist der Heimaturlaub geplant, und so hatte ich keine Geldvorräte mehr im Haus. Eine Fahrt nach La Paz war auch nicht mehr möglich. Aber unsere Leute können ja improvisierten und so waren sie überaus froh, nun endlich wieder Schulnahrung zu haben.

Bei weiteren Besuchen konnte ich mir ein Bild davon machen, dass die Kinder wirklich etwas Warmes auf dem Teller haben. Zumeist Nudeln oder Reis mit einigen kleineren Fleischstückchen, aber dafür wenigstens mit Obst zum Nachtisch. Den Schülern schmeckt es und das ist ja das Wichtigste und ich freue mich geradezu, wenn ich sehe, wie sie zuschlagen. Bleibt wirklich etwas übrig, wird es eingepackt und so haben auch die restlichen Familienmitglieder noch etwas davon. 

Es macht Freude zu helfen und irgendwie spüre ich immer wieder die fügende Hand Gottes, die mir es leicht macht, gerade hier und nicht dort zu helfen. Jesus sagt ja selbst, dass er in den Notleidenden selbst gegenwärtig ist. Das gibt mir die Kraft und ich erfahre die Freude beim Helfen.

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