Dienstag, 13. August 2013

In Esmoruco haben sie ein Internetcafe

Bin mitten in den Anden auf der Pastoralfahrt in diverse Dörfer. In Esmoruco haben sie ein Internetcafe für die Touristen installiert, das sehr flott läuft. Am vergangenen  Sonntag ging’s wie geplant morgens in San Pablo los. In Guadalupe hatten wir die Sonntagsmesse. Zu meiner Überraschung hat der Ortsvorsteher zum Mittagessen eingeladen, aber solche Einladungen haben zumeist einen kleinen Haken. Während des Essens kamen die "autoridades" gleich mit einem Bittgesuch. Ich musste sie erst einmal zurechtweisen, da man einem schon in Ruhe essen lassen sollte. Dann führte ich ihnen aus, dass wir ja schon so viele Projekte für dieses Dorf gemacht haben und ich wirklich kein Interesse habe, ihnen die Renovierung des Dorfplatzes zu ermöglichen. Da sollten sie sie sich doch mal ans Bürgermeisteramt wenden.

Am Abend dann die Messe in Esmoruco, von wo aus ich die nächsten Dörfer anpeilen werde. Gute Beteiligung. Man plante die Bergbesteigung des vor dem Dorf liegenden Fünftausenders. Am frühen Morgen bat man um eine Messe, sodass alles gut gelingen werde.

Gestern dann die weite Fahrt an die argentinische Grenze in das Dorf Rio Chilenas. Der Weg war katastrophal. Für die ersten 20 Kilometer brauchten wir über eine Stunde. Es ging über Felsplatten, Steine und andere Hindernisse. Mit tat der Jeep leid, der solche Fahrten sicher nicht oft überstehen wird. Hätte ich nicht eine solch gute Freundschaft zum dortigen Dorflehrer, wäre ich auf halber Strecke umgekehrt. Für die 75 Kilometer brauchte ich viereinhalb Stunden. Unglaublich. Es war unheimlich kalt im auf 4.400 Meter hoch gelegenen Bergdorf. Gut, dass ich gleich zwei Parker dabeihatte. Die Beteiligung beim Gottesdienst war sehr gut, hatte auch drei Taufen, aber irgendwie war ich mehr als müde nach dieser anstrengenden Fahrt und weit und breit kein Bett zum Ablegen. So beschränkte ich meine Predigt auf wenige Worte. Mein Katechet besorgte den Rest.

Heute nun der Abstecher ins kleine Bergdorf El Tholar. Nur 45 Minuten von hier entfernt. Man munkelte, dass er ansonsten sehr gläubigem Lehrer in seinem Alter von 60 Jahren einer Sekte beigetreten sei. Was wird mich da wohl erwarten, nach dem fast das ganze Dorf schon seit Jahren einer Sekte angehört? Lehrer Augustin begrueßte mich recht nett, hatte auch den Altartisch mit zwei Kerzen hergerichtet, aber schon beim Beginn der Messe war mir seine Wende klar. Er machte kein Kreuzzeichen. Das ist das Erste, was die Sekten den Katholiken austreiben. "Man sollte Jesus nicht noch einmal kreuzigen", hört man als blödsinnige Erklärung. Ich frage mich natürlich, wie ein gestandener Mann, guter Katholik, sich so plötzlich von seinem Glauben abwendet. In San Pablo sagte mir beispielsweise ein fast 80 jähriger Lehrer, der tagtäglich meinen Gottesdienst besuchte, er habe nun "die Religion gewechselt". Ich forschte etwas nach und stellte fest, dass er sich  eine Freundin zugelegt habe, die er stetig auf dem Campo besucht. Anscheinend hatte er Skrupel, sich mit diesem Hintergrund noch in der Kirche zu zeigen. Nun, was will man machen, so sind eben unsere Leute.

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