Dienstag, 15. Oktober 2013

Der grosse Feldherr Naaman

Am Montagabend im Gottesdienst gab ich nochmals die Sonntagslesung aus dem Buch der Könige aus. Ich sprach über den großen syrischen Feldherrn Naaman, der als solcher viel Ansehen bei seinem Volk besaß. Aber er leidete an Lepra. Ich erzählte den Kindern und Erwachsenen wie besonders in den Urwaldgebieten diese schreckliche Krankheit noch vorhanden ist. Das Gesicht entstellt sich, diese Menschen haben eine verkrüppelte Nase etc. Naaman wurde von Jahwe geheilt, da er dem Wunsch Jahwes nachkam und sieben Mal im Jordan eintauchte. Danach verkündete er, dass er nun wisse, dass es keinen Gott außer dem der Israeliten gibt.

Ich hatte Lehrer David vor der Messe einen Zettel mit diversen Fragen zu dieser Lesung gegeben, die er als Pädagoge und natürlich auch als Katechet der Gemeinde vortrug. Alle Fragen wurden bestens beantwortetet und ich war überrascht, wie sich unsere Leute doch nach einmaligem Hören der Lesung noch an so Vieles erinnern konnten. Dann sprach der Lehrer seine eigenen Gedanken zur Lesung aus, die mich sehr beeindruckt haben. Er meinte, dass der große Feldherr Naaman sicher auch viele Menschenleben auf seinem Gewissen habe. All dies aber habe Jahwe ihm vergeben, weil er an IHN glaubte und sich IHM zuwendete. Ich bin immer wieder erstaunt, welch tiefe Gedanken zur Hl. Schrift unsere Gläubigen vorbringen. Ich führte dann noch unseren Pfarrpatron, den Hl. Paulus an, der ja auch viele Menschenleben auf seinem Gewissen hat. Jesus aber habe ihm vergeben, da er sich auf dem Weg nach Damaskus für IHN entschieden habe und nun mit gleichem Einsatz sich für die neue christliche Lehre einsetzt. So gut ist unser HERR. Er schaut nicht in die Vergangenheit und sucht nach unseren Fehlern, sondern vergibt uns und schenkt uns immer wieder einen neuen Anfang.

 Unwillkürlich muss man in diesem Zusammenhang an den durch die Presse gezogenen Bischof von Limburg denken. Alle schlagen nun auf ihn ein. Wer aber hat schon einmal für Tebert von Elst gebetet? Kennen wir seine inneren Beweggründe? Ich persönlich meine, man solle ihn nicht verdammen, sondern ihm vielleicht einen Neuanfang als Bischof in Afrika, vielleicht im Kongo geben, wo er Demut und einfaches Leben erlernen kann. Der Kardinal von Kinshasa ist ja im Beratergremium von Papst Franzikus.

P. Claus Braun 

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