Von meiner Heimatgemeinde in Käfertal wurde mir
mitgeteilt, dass die Firmlinge wieder eine Autowaschaktion durchgeführt
haben. Damit wollen sie mein Projekt der Schulspeisung unterstützen In
diesem Jahr war ich eigentlich mehr dazu geneigt gewesen, keine Gelder
für diese Schulnahrung zur Verfügung zu stellen, da die Schüler von
einem Beauftragten des Präsidenten etwa 20 Euro in die Hand gedrückt
bekamen. Das staatliche Projekt nannte man " Juancito Pinto ", nach
einem Jungen genannt, der arm war und sich mit seiner Musik etwas Geld
dazuverdiente. Schon vor der Übergabe des Geldes meinte ich in einer
Messe, dass man doch sehr wohl die Hälfte des Geldes sparen könnte, um
dann im neuen Jahr Nahrung für die Schule kaufen könnte. Meine Worte in
Gottes Ohr.
Zu Beginn des Schuljahres waren natürlich
die Gelder aufgebraucht und kein noch so müder Peso für die Schulnahrung
übriggeblieben. Auch eine NGO engagierte sich nicht wie in den
vergangenen Jahren an diesem Projekt. So kam es, dass unsere Schüler bis
weit in den September hinein kein ordentliches Mittagessen in der
Schule bekamen, und zu Hause war das Essen sicher auch wie immer recht
mager. So nahm ich diese Spende der Firmlinge zum Anlass, zügig in
wenigstens fünf Schulen die altbewährte Schulnahrung von Seiten der
Pfarrei in die Wege zu leiten. Die Besuche in
den Dörfern fast täglich, denn alles musste abgesprochen werden. Am 14.
Oktober 2008 konnte ich bei Besuchen in El Tholar 400 US $ übergeben und
einige Stunden später auch 500 US $ in Guadalupe, wo ich immer sehr
gerne bin. Damit können bis Schuljahresende im Dezember doch etwa 70
Schüler ein ordentliches Mittagessen bekommen. Die Eltern waren auch
bereit, noch etwas draufzulegen.
In frühere Jahren kalkulierte ich natürlich
wesentlich mehr pro Schüler. Etwa 20 Euro pro Schüler und Schuljahr.
Also genau den Betrag, den Präsident Evo Morales den Schülern zukommen
ließ. Mehr hatte ich nicht in Reserve, zumal ich auch noch in den
weiteren Dorfschulen Gelder einsetzte. Im November ist der Heimaturlaub
geplant, und so hatte ich keine Geldvorräte mehr im Haus. Eine Fahrt
nach La Paz war auch nicht mehr möglich. Aber unsere Leute können ja
improvisierten und so waren sie überaus froh, nun endlich wieder
Schulnahrung zu haben.
Bei weiteren Besuchen konnte ich mir ein
Bild davon machen, dass die Kinder wirklich etwas Warmes auf dem Teller
haben. Zumeist Nudeln oder Reis mit einigen kleineren Fleischstückchen,
aber dafür wenigstens mit Obst zum Nachtisch. Den Schülern schmeckt es
und das ist ja das Wichtigste und ich freue mich geradezu, wenn ich
sehe, wie sie zuschlagen. Bleibt wirklich etwas übrig, wird es
eingepackt und so haben auch die restlichen Familienmitglieder noch
etwas davon.
Es macht Freude zu helfen und irgendwie
spüre ich immer wieder die fügende Hand Gottes, die mir es leicht macht,
gerade hier und nicht dort zu helfen. Jesus sagt ja selbst, dass er in
den Notleidenden selbst gegenwärtig ist. Das gibt mir die Kraft und ich
erfahre die Freude beim Helfen.
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