Dienstag, 14. November 2006

Taubenkot und Kirchenglocken

Wie immer wollte ich gestern Abend um 19.15 Uhr die Kirchenglocken vom Hof aus läuten. Es gibt naturgemäß in diesen Breiten keine funkgesteuerte Glockenanlage wie in einer deutschen Gemeinde üblich. Aber es war doch etwas zu umständlich gewesen, immer durch eine kleine Luke vom Gang aus in den Kirchturm hochzusteigen zu müssen und dann über eine Leiter bis zu den Glocken in der Dunkelheit zu gelangen. Dort stand man dann auf recht wackligen Holzbrettern, die auf Rundhölzern ruhten, die etwas in die dicken Lehmwände des Turmes eingelassen waren. So habe ich oben schon vor vielen Monaten die einzelnen Glocken mit einem Seil  verbunden und das Ende des Seils einfach durch die Fensteröffnung in Höhe der Glocken acht Meter weiter nach unten in den Hof geführt. So kann ich doch recht gut und sicher vom Hof aus läuten.

Gestern allerdings ertönten nur drei Schläge der Glocken, dann war das Seil gerissen. Was sollte ich machen? Durch die enge Luke noch vor der Messe auf den Turm hochsteigen, das war doch schon unmöglich, haben sich doch im  Turm viele Tauben eingenistet und beim Öffnen der Klappe würde mir zuerst einmal ein "Andenken" von ihnen in nicht unwesentlichem Umfang entgegenkommen. Das wollte ich mir vor der Messe doch nicht antun, zumal ich einen frischgewaschenen Pullover anhatte.

Auch ohne Glocken versammelten sich dann doch immerhin acht Leute zur abendlichen Messe. Sie hatten die ersten drei Schläge der Glocken gehört, wollten aber doch wissen, was vorgefallen sei.

Heute nun in aller Frühe brachte ich die Sache in Ordnung und läutete schon vor sieben Uhr einmal Probe. Hat alles geklappt.

12.30 Uhr: Etwas ganz Erfreuliches. Die Köchin der 2. Bergbaufirma brachte mir ein sehr schmackhaftes Mittagessen. Das ist schon erwähnenswert, denn in unseren Breiten ist ein normales Mittagessen schon etwas Seltenes.    

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