Freitag, 4. April 2008

Trockenzeit in der Regenzeit

Von Januar bis März ist eigentlich im Hochland die sichere Regenzeit. In diesem Jahr hatten wir nur ein paar Tage Regen im Januar und dann schönsten Sonnenschein. Wochenlange Trockenzeit und keiner glaubte mehr so Recht, dass der Regen nochmals kommen würde. Am Kirchbau haben wir dann bei schönstem Wetter mit dem Gießen der Außenumrandung begonnen. Der Zement war kaum eine Stunde aufgetragen, und der Himmel wurde schwarz. Petrus öffnete alle seine Schleusen. Am nächsten Tag sahen wir die Überraschung. Genau unterhalb des Wellblechdaches hatte sich eine Rille im Zement gebildet. Da der Zement noch etwas frisch war, besserten wir gleich aus. Doch wieder kam der Regen, aber wir konnten mit vielen Zementsäcken noch rechtzeitig abdecken. Unsere ebenfalls hergestellten Lehmsteine machte der Regen auch zum größten Teil zunichte. Schlimmer war es da schon in Tropenregion gewesen. Schon im wiederholten Jahr gab es heftige Überschwemmungen. Hunderte von Familien wurden obdachlos. Das kostet den ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Staat wieder zig Millionen Dollars, die an anderer Seite fehlen werden.

Gestern hatten wir ein Mittagessen mit zwei Amateurfunkfreunden. Pater Dietmar ( CP4PG ), der nach aufopferungsvoller Arbeit am Salzsee von Uyuni nun doch in meine Region gekommen ist, speiste mit mir und P. Rafael ( CP1QP ), einem Schweizer Missionaren, der schon 52 Jahre in Bolivien arbeitet und ebenfalls Amateurfunk macht. Chefkoch war unser Star für diese Angelegenheiten, P. Mario, ein gelernter Koch, den es in der nächsten Zeit als Missionar nach Pennsylvania in den USA verschlagen wird. Er freut sich riesig auf diese neue Aufgabe.

Unsere Adler sind im Viertelfinale gegen Köln ausgeschieden. Hoffen wir, dass sie sich mit den Hopp Millionen im Rücken gut für die nächste Saison verstärken können. Ich werde im nächsten Heimaturlaub wieder einige Spiele sehen können.

Ich bin noch einige Tage in La Paz, da am Jeep eine größere Reparatur vorgenommen werden muss und die Ersatzteile nur ganz schwer zu bekommen sind. So kann ich auch mal wieder nach über drei Monaten TV schauen und bekomme so auch etwas von der Lage in Bolivien mit. Es rumort ja immer, aber bei uns im südlichsten Andenzipfel Boliviens, wo sich meine Pfarrei befindet, bekommt man von alledem nichts mit. Für die Leute ist wichtig, dass die Lamas Futter haben und die Kartoffeln nicht gefrieren, denn noch ist keine Erntezeit und die Temperaturen waren schon um den Gefrierpunkt herum.

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