19.09.2013
Endlich konnte ich meinen elektronischen Sticker für den subventionierten Benzinkauf erwerben. Die Autoschlange war sehr klein mit nur 10 vor mir eingereihten Autos. Binnen 20 Minuten hatte des warten war ich an der Reihe. Man klebte mir an die Windschutzscheibe einen etwa 10 auf 5 cm großen grünen Sticker, in den ein kleiner Chip eingearbeitet war. Danach wurden Fotos vom Auto und dem Nummernschild geschossen und der Führerschein überprueft.
Fährt man nun mit seinem Auto in eine Tankstelle, wird dieses über Kameras erfasst und der Tankwart sieht auf seinem PC die Daten, um wen es sich handelt und vor allen Dingen, wann das letzte Mal getankt wurde. Einmal am Tag wird pro Wagen nur eine Tankfüllung Benzin abgegeben. Solche Maßnahmen sind erforderlich geworden, nachdem unser sehr günstiges, subventioniertes Benzin – der Liter kostet 0,40 Euros- in die Nachbarländer geschmuggelt wurde, wo der Treibstoff das Doppelte und sogar das Dreifache kostet.
Der Europäer wird sich fragen, weshalb man nicht einfach in Bolivien den Benzinpreis um 100 % anhebt? Nun, mit jeder Benzinpreiserhöhung schnellen sofort die Lebensmittelpreise und die Preise für Busfahrten in die Höhe. Es wäre ein Fass ohne Boden. Natürlich kostet die Subvention den Staat sehr, sehr viel Geld, etwa 20 % des Staatsbudgets. Wir dürften bei 10 Millionen Einwohnern einen Autopark von etwa 800.000 Autos haben.
Das wäre also geschafft, wenngleich ich nun wie viele andere im abgelegenen Andendorf sehr große Probleme habe, an Benzin ranzukommen, da eben nur pro Tag eine Tankfüllung Benzin abgegeben wird. Die nächste Tankstelle liegt für mich immerhin 190 Kilometer entfernt. Bei einer Hin-und Rückfahrt bleibt da nicht mehr viel Benzin im Tank für Besuche in den Andendörfern. Danach standen der obligatorische Gang zum Postamt an, wo Missionare immer gute Kunden sind und das trotz Internet und Mail.
Endlich konnte ich meinen elektronischen Sticker für den subventionierten Benzinkauf erwerben. Die Autoschlange war sehr klein mit nur 10 vor mir eingereihten Autos. Binnen 20 Minuten hatte des warten war ich an der Reihe. Man klebte mir an die Windschutzscheibe einen etwa 10 auf 5 cm großen grünen Sticker, in den ein kleiner Chip eingearbeitet war. Danach wurden Fotos vom Auto und dem Nummernschild geschossen und der Führerschein überprueft.
Fährt man nun mit seinem Auto in eine Tankstelle, wird dieses über Kameras erfasst und der Tankwart sieht auf seinem PC die Daten, um wen es sich handelt und vor allen Dingen, wann das letzte Mal getankt wurde. Einmal am Tag wird pro Wagen nur eine Tankfüllung Benzin abgegeben. Solche Maßnahmen sind erforderlich geworden, nachdem unser sehr günstiges, subventioniertes Benzin – der Liter kostet 0,40 Euros- in die Nachbarländer geschmuggelt wurde, wo der Treibstoff das Doppelte und sogar das Dreifache kostet.
Der Europäer wird sich fragen, weshalb man nicht einfach in Bolivien den Benzinpreis um 100 % anhebt? Nun, mit jeder Benzinpreiserhöhung schnellen sofort die Lebensmittelpreise und die Preise für Busfahrten in die Höhe. Es wäre ein Fass ohne Boden. Natürlich kostet die Subvention den Staat sehr, sehr viel Geld, etwa 20 % des Staatsbudgets. Wir dürften bei 10 Millionen Einwohnern einen Autopark von etwa 800.000 Autos haben.
Das wäre also geschafft, wenngleich ich nun wie viele andere im abgelegenen Andendorf sehr große Probleme habe, an Benzin ranzukommen, da eben nur pro Tag eine Tankfüllung Benzin abgegeben wird. Die nächste Tankstelle liegt für mich immerhin 190 Kilometer entfernt. Bei einer Hin-und Rückfahrt bleibt da nicht mehr viel Benzin im Tank für Besuche in den Andendörfern. Danach standen der obligatorische Gang zum Postamt an, wo Missionare immer gute Kunden sind und das trotz Internet und Mail.
Missionare sind gute Kunden beim Postamt |
Mit meinem Freund P. Casimiro, einem Militärgeistlichen mit hohem militärischen Rang starteten wir am nächsten Tag zur chilenischen Grenze. Ich war das letzte Mal vor 15 Jahren im Grenzort Pisiga und mich interessierte sehr, wie das Städtchen gewachsen ist. Casimiro zog sich für diese Fahrt seine Militäruniform an und an den jeweiligen Kontrollposten sprang er aus meinem Jeep und begrüsste die Soldaten und Polizisten, die natürlich stramm standen und sofort die Hand an die Schildmütze legten. Etwa 100 Kilometer vor Pisiga begleitete uns dann noch ein netter, junger bolivianischer Priester, der Pfarrer in dieser Gegend ist.
Beim Mittagessen im Bischofshaus |
Pisiga ist ein wahrer Umschlagplatz für Waren. Überall LKW’s und Lagerhallen. Drei Schwestern leben hier und kümmern sich um die Migrantes. Eine sehr interessante Arbeit. Gerne wäre ich noch länger hier geblieben, etwas durch das Städtchen geschlendert und einen Plausch mit den Leuten gehalten, aber unser boliv. Priester hatte am Nachmittag noch eine Messe unter freiem Himmel. Kurz vor Oruro hatte ich Reifenpanne und zwar noch auf der Staubpiste. “Casimiro, also jetzt lege ich mich nicht in den Staub und Dreck und wechsle den Reifen“. Zum guten Glück tauchten Arbeiter auf, die uns wenigstens von ihrem LKW einen Schlauch zum Jeep legten und den Reifen auf 20 % über Normaldruck aufpumpten. „Mit diesem Reifendruck müsstet ihr nach Oruro kommen.“ Es war allerdings nicht leicht, am Sonntagabend noch einen Reifenflicker zu finden.
Bischof Cristobal, Claus und Casimiro studieren die Dioezesankarte |
Natürlich durfte in Oruro auch ein Besuch beim zuständigen äusserst liebenswürdigen polnischen Bischof nicht fehlen, der wiederum mit P. Casimiro befreundet ist. Er lud uns zum Mittagessen ein und zeigte mir gleich die Karte seiner Diözese, wo viele Außenstationen keinen Priester haben. Es gab, da er wusste, dass ich Deutscher bin, sogar Sauerkraut. Zu uns gesellten sich auch zwei Schwestern. Eine war Brasilianerin, was ich aber erst später erfahren habe, denn ansonsten hätte ich etwas in Portugiesisch mit ihr geplaudert.
Claus, Coronel P. Casimiro und P. Iver vor dem Start zur chilenischen Grenze |
P. Claus kurz vor der chilenischen Grenze |
Dann machten wir uns auf den Weg, um Brot einzukaufen. Leider war die Schlange vor der Bäckerei so groß, dass ich da nicht weiter warten wollte. So mussten wir im Konvent mit einem schon drei Tage alten Brot vorlieb nehmen. Die Überraschung kam gleich danach, als ich endlich duschen wollte, denn ein großer Teil der Grenzstrasse ist noch nicht asphaltiert und enorme rötliche Staubwolken wurden aufgewirbelt. Das Wasser der elektrischen Dusche kam wie üblich zunächst kalt. Als aber sicher fünf Minuten vorüber waren und ich schon kalte Füsse bekam, rief ich über Handy Casimiro. „Komm in den 3. Stock hoch, da ist meine Dusche, die geht“. Also sprang ich durch den kalten Gang nur mit T-Shirt und Trainingshose bekleidet. In der Tat war hier in der Dusche warmes Wasser vorhanden, aber fast zu heiß zum Duschen. Das Wasser spritzte nach allen Seiten bis vor die Duschkabine auf den Holzboden des Zimmers. Am Abend rief der Bischof an. Sicher hat er schon von P. Casimiro über das Malheur gehört und lud für den nächsten Tag zum Frühstueck ein.
Beim Einsetzen der neuen Glasfenster |
Nach 480 Kilometern und 10 Stunden Fahrt traf ich in Rio San Pablo ein, wo mein Katechet Ovidio Choque als neu gewählter junta escolar (Verbindungsmann der Eltern zu den Lehrern) eine Versammlung abhielt. Ich betrat den äußerst dunklen Saal und begrüsste die Anwesenden. Danach ging’s die letzten 20 Kilometer zu meiner Missionsstation.
Am nächsten Tag setzte ich die neuen Scheiben ein, die ich in Uyuni schneiden ließ. Unser Sanitäter und ein Dorfbewohner waren mir behilflich. Es dauerte doch einige Stunden bis alles in Ordnung war, denn der alte Kitt war nicht so leicht zu entfernen aus dem Fensterrahmen zu entfernen. Am Abend noch die Messe bei guter Beteiligung.
Am nächsten Tag setzte ich die neuen Scheiben ein, die ich in Uyuni schneiden ließ. Unser Sanitäter und ein Dorfbewohner waren mir behilflich. Es dauerte doch einige Stunden bis alles in Ordnung war, denn der alte Kitt war nicht so leicht zu entfernen aus dem Fensterrahmen zu entfernen. Am Abend noch die Messe bei guter Beteiligung.
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