Sonntag, 6. Juli 2025

Unbekannte verwüsten Kapelle in Río San Pablo

Ein Ortsbesuch und die Reaktionen der Gemeinde

Einleitung

Am frühen Morgen des gestrigen Tages erreicht uns eine erschütternde Nachricht aus dem kleinen Ort Río San Pablo. Die dortige Kapelle, ein jahrzehntelanger Zufluchtsort für Gebet, Begegnung und Hoffnung, wurde Opfer von Vandalismus. Noch ist unklar, wer hinter der Tat steckt, doch die Spuren der Verwüstung sind unübersehbar und werfen viele Fragen auf. Gemeinsam mit Katechet Policarpio verschaffen wir uns ein Bild der Lage vor Ort und sprechen mit Betroffenen über ihre Gefühle, Sorgen und Hoffnungen.

Am frühen Morgen des gestrigen Tages erreicht uns eine erschütternde Nachricht aus dem kleinen Ort Río San Pablo. Die dortige Kapelle, ein jahrzehntelanger Zufluchtsort für Gebet, Begegnung und Hoffnung, wurde Opfer von Vandalismus. Noch ist unklar, wer hinter der Tat steckt, doch die Spuren der Verwüstung sind unübersehbar und werfen viele Fragen auf. Gemeinsam mit Katechet Policarpio verschaffen wir uns ein Bild der Lage vor Ort und sprechen mit Betroffenen über ihre Gefühle, Sorgen und Hoffnungen.

Die Ankunft in Río San Pablo Die Sonne steht noch tief am Horizont, als wir das Dorf am Fluss erreichen. Es ist ruhig, nur das Zwitschern der Vögel und das sanfte Rauschen des Wassers sind zu hören. Doch diese friedliche Idylle steht in scharfem Kontrast zu den Geschehnissen der Nacht. Katechet Policarpio empfängt uns mit ernster Miene am Eingang der Kapelle. Die Erschütterung über das Vorgefallene ist ihm ins Gesicht geschrieben.

Die Ankunft in Río San Pablo
Die Sonne steht noch tief am Horizont, als wir das Dorf am Fluss erreichen. Es ist ruhig, nur das Zwitschern der Vögel und das sanfte Rauschen des Wassers sind zu hören. Doch diese friedliche Idylle steht in scharfem Kontrast zu den Geschehnissen der Nacht. Katechet Policarpio empfängt uns mit ernster Miene am Eingang der Kapelle. Die Erschütterung über das Vorgefallene ist ihm ins Gesicht geschrieben.

Die Spuren der Verwüstung Beim Gang durch die Sakristei stockt uns erneut der Atem: Alles liegt in wüstem Durcheinander, Stromkabel wurden brutal aus den Wänden gerissen, als hätte jemand dem Raum wortwörtlich das Herz herausgerissen. Im Inneren der Kirche selbst ist der Schock nicht minder groß – eine Heiligenfigur, die vielen Dorfbewohner*innen als Symbol für Trost und Hoffnung galt, wurde mutwillig zerbrochen, zudem sind mehrere Kerzenständer aus Keramik in Scherben auf dem Boden verstreut.

Die Spuren der Verwüstung
Beim Gang durch die Sakristei stockt uns erneut der Atem: Alles liegt in wüstem Durcheinander, Stromkabel wurden brutal aus den Wänden gerissen, als hätte jemand dem Raum wortwörtlich das Herz herausgerissen. Im Inneren der Kirche selbst ist der Schock nicht minder groß – eine Heiligenfigur, die vielen Dorfbewohner*innen als Symbol für Trost und Hoffnung galt, wurde mutwillig zerbrochen, zudem sind mehrere Kerzenständer aus Keramik in Scherben auf dem Boden verstreut.

Noch am selben Vormittag wurde eine Versammlung der Gemeinde einberufen, bei der Betroffene, Anwohner*innen und Verantwortliche zusammenkamen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Der Dorfpolizist war vor Ort und nahm sorgfältig den entstandenen Schaden auf, während viele mit Fassungslosigkeit und Traurigkeit auf die Trümmer blickten.

Noch am selben Vormittag wurde eine Versammlung der Gemeinde einberufen, bei der Betroffene, Anwohner*innen und Verantwortliche zusammenkamen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Der Dorfpolizist war vor Ort und nahm sorgfältig den entstandenen Schaden auf, während viele mit Fassungslosigkeit und Traurigkeit auf die Trümmer blickten.

Katechet Policarpio führt uns von Raum zu Raum, schildert, was die Kapelle und ihre Ausstattung für die Gemeinde bedeuten. „Das ist nicht nur ein Gebäude, das ist unser geistiges Zuhause“, sagt er mit belegter Stimme. Besonders schmerzlich sei der Verlust mehrerer alter Gesangbücher, die als Erbstücke von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Katechet Policarpio führt uns von Raum zu Raum, schildert, was die Kapelle und ihre Ausstattung für die Gemeinde bedeuten. „Das ist nicht nur ein Gebäude, das ist unser geistiges Zuhause“, sagt er mit belegter Stimme. Besonders schmerzlich sei der Verlust mehrerer alter Gesangbücher, die als Erbstücke von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Die Bedeutung der Kapelle für die Gemeinde Die Kapelle von Río San Pablo ist weit mehr als ein Ort für die sonntägliche Messe. Sie ist Treffpunkt für Jung und Alt, Veranstaltungsort für Familienfeiern und Feste des Kirchenjahres, ein Ort, an dem getrauert und gefeiert wird. Viele Dorfbewohner*innen kommen hierher, um Trost und Stille zu finden, um Kerzen für Verstorbene zu entzünden oder einfach einen Moment im Gebet zu verweilen.

Die Bedeutung der Kapelle für die Gemeinde
Die Kapelle von Río San Pablo ist weit mehr als ein Ort für die sonntägliche Messe. Sie ist Treffpunkt für Jung und Alt, Veranstaltungsort für Familienfeiern und Feste des Kirchenjahres, ein Ort, an dem getrauert und gefeiert wird. Viele Dorfbewohner*innen kommen hierher, um Trost und Stille zu finden, um Kerzen für Verstorbene zu entzünden oder einfach einen Moment im Gebet zu verweilen.

Eine ältere Bewohnerin erzählt: „Ich habe hier meine Kinder taufen lassen, die Beerdigung meines Mannes wurde hier gehalten. Diese Kapelle ist ein Teil meines Lebens.“ Ihre Stimme zittert vor Wut und Traurigkeit. „Wie kann jemand so etwas tun?“

Die Ermittlungen und die Suche nach den Verantwortlichen.
Die Polizei hat noch in der Nacht ihre Ermittlungen aufgenommen. Es werden Spuren gesichert, erste Befragungen finden statt. Ein Motiv ist bislang nicht erkennbar. Einige im Dorf vermuten Jugendliche aus der Umgebung, andere glauben an einen gezielten Angriff auf die katholische Gemeinde. Doch noch gibt es keine Hinweise, die zu den Täter*innen führen könnten.
Die Gemeinde hat eine Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Aufklärung beitragen. Viele hoffen, dass die Verantwortlichen gefunden werden und die Kapelle bald wiederhergestellt werden kann.

Die Reaktion der Gemeinde Trotz der Erschütterung ist der Zusammenhalt im Dorf spürbar. Viele kommen zur Kapelle, helfen beim Aufräumen, sammeln beschädigte Gegenstände ein und versuchen, die schlimmsten Schäden zu beheben. Es werden Spendenaufrufe organisiert, um die Reparaturen zu finanzieren. Die Kinder malen Zeichnungen für den Altar, um ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.

Die Reaktion der Gemeinde
Trotz der Erschütterung ist der Zusammenhalt im Dorf spürbar. Viele kommen zur Kapelle, helfen beim Aufräumen, sammeln beschädigte Gegenstände ein und versuchen, die schlimmsten Schäden zu beheben. Es werden Spendenaufrufe organisiert, um die Reparaturen zu finanzieren. Die Kinder malen Zeichnungen für den Altar, um ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.

Der Pfarrer hält eine Andacht vor den versammelten Dorfbewohner*innen, spricht über Vergebung und die Kraft der Gemeinschaft. „Wir lassen uns nicht entmutigen“, betont er. „Diese Tat zeigt uns, wie stark unser Zusammenhalt ist. Wir werden unsere Kapelle wieder aufbauen.“

Der Pfarrer hält eine Andacht vor den versammelten Dorfbewohner*innen, spricht über Vergebung und die Kraft der Gemeinschaft. „Wir lassen uns nicht entmutigen“, betont er. „Diese Tat zeigt uns, wie stark unser Zusammenhalt ist. Wir werden unsere Kapelle wieder aufbauen.“

Ausblick und Hoffnung
Noch ist ungewiss, wann die Kapelle in ihrem alten Glanz erstrahlen wird. Doch die Entschlossenheit der Gemeinde ist gross. Viele bieten ihre Hilfe an, Handwerker*innen aus dem Umland haben bereits Unterstützung zugesagt. Es wird geplant, die Kapelle nicht nur zu reparieren, sondern noch schöner und einladender zu gestalten als zuvor.
Gut, dass es im Dorf noch die von engagierten Händen vor Jahren errichtete Schule gibt. In diesen Tagen wurde sie zum neuen Zentrum des Gemeindelebens: Hier versammelten sich Schüler*innen, Lehrpersonal und Gläubige, um gemeinsam Gottesdienste zu feiern, miteinander zu beten und Trost zu finden. Auch jene, die sonst nur selten den Gottesdienst besuchen, kamen zusammen – vereint in Trauer und im festen Glauben an einen Neuanfang.

Besonders schmerzlich war der Verlust des grossen, blauen, beleuchteten Kreuzes, das einst weithin sichtbar über dem Dorf leuchtete. Viele empfinden dessen Zerstörung als Symbol und als Prüfung. Doch inmitten der Ratlosigkeit verbreitet sich Zuversicht: „Wir sind überzeugt, dass der HERR uns Zeichen der Führung und Zuversicht schenken wird“, sagt eine Stimme aus der Gemeinde. Mit dieser Hoffnung, gestärkt durch die Gemeinsamkeit in der Not, blickt Río San Pablo nach vorn.

Trost in dunkler Stunde Die Verwüstung der Kapelle ist ein schwerer Schlag für Río San Pablo. Doch sie offenbart auch die Kraft menschlicher Solidarität und den tiefen Glauben der Gemeinde. In dieser dunklen Stunde zeigt sich, wie sehr die Menschen hier füreinander einstehen. Was zerstört wurde, kann wieder aufgebaut werden – und oft wächst aus Scherben etwas Neues und Stärkeres.

Trost in dunkler Stunde
Die Verwüstung der Kapelle ist ein schwerer Schlag für Río San Pablo. Doch sie offenbart auch die Kraft menschlicher Solidarität und den tiefen Glauben der Gemeinde. In dieser dunklen Stunde zeigt sich, wie sehr die Menschen hier füreinander einstehen. Was zerstört wurde, kann wieder aufgebaut werden – und oft wächst aus Scherben etwas Neues und Stärkeres.

Schlusswort
Der Vorfall in Río San Pablo ist Mahnung und Hoffnung zugleich. Er erinnert daran, wie verletzlich Orte der Gemeinschaft sind – und wie viel sie uns bedeuten. Zugleich zeigt er, dass selbst in schwierigen Zeiten der Zusammenhalt und die Zuversicht einer Gemeinschaft stärker sein können als jede Zerstörung.


P. Claus Braun 
-- For infos, nice stories and fotos have a look at: https://blog.impresiones-de-los-andes.org/
-- Neue Postanschrift: P. Claus Braun, Casilla 3, Potosí, Bolivia
 

Abenteuerliche Fahrt nach Río San Pablo

Ein frostiges Morgenabenteuer auf vereisten Pisten

Der Tag begann noch vor Sonnenaufgang, als wir uns auf den Weg ins drei Stunden entfernte Río San Pablo machten. Die Kälte biss uns in die Finger und der Atem stand wie Rauch in der Luft, während wir die letzten Vorbereitungen am Geländewagen trafen. Die Straßen waren leer, das erste Licht kämpfte sich nur zögerlich über die schneebedeckten Hügel.

Der Tag begann noch vor Sonnenaufgang, als wir uns auf den Weg ins drei Stunden entfernte Río San Pablo machten. Die Kälte biss uns in die Finger und der Atem stand wie Rauch in der Luft, während wir die letzten Vorbereitungen am Geländewagen trafen. Die Straßen waren leer, das erste Licht kämpfte sich nur zögerlich über die schneebedeckten Hügel.

Schon kurz nach dem Start wurde klar, dass diese Fahrt alles andere als gewöhnlich werden würde. Die Landschaft war wie verzaubert, Bäume und Sträucher von Raureif überzogen, vereiste Pfützen funkelten im Scheinwerferlicht. Doch die größte Herausforderung erwartete uns an den Flussübergängen, wo sich das Wasser in den Nächten zu einer dicken Eisschicht verwandelt hatte.

Schon kurz nach dem Start wurde klar, dass diese Fahrt alles andere als gewöhnlich werden würde. Die Landschaft war wie verzaubert, Bäume und Sträucher von Raureif überzogen, vereiste Pfützen funkelten im Scheinwerferlicht. Doch die größte Herausforderung erwartete uns an den Flussübergängen, wo sich das Wasser in den Nächten zu einer dicken Eisschicht verwandelt hatte.

Zum Glück hatte kurz vor uns bereits ein LKW die Strecke passiert – seine Reifenspuren zeichneten sich gut sichtbar im Schnee und auf dem Eis ab. Dank dieser Spuren war die Gefahr, an einer tückischen Stelle einzubrechen, zumindest etwas geringer. Trotzdem tasteten wir uns vorsichtig voran, das Knirschen des Eises unter den Reifen ein ständiger Begleiter. Ohne die Spuren des LKWs hätte es selbst mit den 220 PS unseres wuchtigen Geländewagens brenzlig werden können, denn die Eisdecke war an einigen Stellen erstaunlich dick, an anderen jedoch trügerisch dünn.

Mit angehaltenem Atem, voller Konzentration und einer Portion Respekt vor der Natur meisterten wir einen Fluss nach dem anderen. Die Sonne tauchte schließlich den Horizont in ein zartes Rosa und spendete erste Wärme, während wir immer tiefer in die stille, verschneite Landschaft vordrangen.

Mit angehaltenem Atem, voller Konzentration und einer Portion Respekt vor der Natur meisterten wir einen Fluss nach dem anderen. Die Sonne tauchte schließlich den Horizont in ein zartes Rosa und spendete erste Wärme, während wir immer tiefer in die stille, verschneite Landschaft vordrangen.

Die Kirche, die ich vor einigen Jahren renoviert hatte, ist ein weiteres Zeugnis der Zeit. Damals, als die Handwerker*innen mit viel Hingabe und Geduld den zweiten, linken Turm errichteten, erlebte ich, wie aus bloßen Steinen und Balken ein Ort der Gemeinschaft wuchs. Noch immer leuchten die Farben auf den Mauern frisch, und doch haben Wind, Regen und die Sonnenstrahlen des Hochlands bereits ihre ersten Zeichen hinterlassen – ein lebendiges Zeichen dafür, dass alles Bestehende Teil eines fortwährenden Wandels ist.

Die Kirche, die ich vor einigen Jahren renoviert hatte, ist ein weiteres Zeugnis der Zeit. Damals, als die Handwerker*innen mit viel Hingabe und Geduld den zweiten, linken Turm errichteten, erlebte ich, wie aus bloßen Steinen und Balken ein Ort der Gemeinschaft wuchs. Noch immer leuchten die Farben auf den Mauern frisch, und doch haben Wind, Regen und die Sonnenstrahlen des Hochlands bereits ihre ersten Zeichen hinterlassen – ein lebendiges Zeichen dafür, dass alles Bestehende Teil eines fortwährenden Wandels ist.

Eindrücke zwischen Erinnerung, Modernisierung und Naturgewalt San Pablo empfing uns in der sanften Morgenkühle mit einer Mischung aus Stille und leiser Erwartung. Der Anlass unseres Besuches war ein stiller, nachdenklicher: Gemeinsam gedachten wir am Grab der Frau des Katecheten, die vor einem Jahr von uns gegangen ist. Ihre Spuren sind noch überall gegenwärtig – im Flüstern der Gemeinde, in den Blumen, die das Grab säumen, und in den Geschichten, die noch heute weitererzählt werden.

Eindrücke zwischen Erinnerung, Modernisierung und Naturgewalt San Pablo empfing uns in der sanften Morgenkühle mit einer Mischung aus Stille und leiser Erwartung. Der Anlass unseres Besuches war ein stiller, nachdenklicher: Gemeinsam gedachten wir am Grab der Frau des Katecheten, die vor einem Jahr von uns gegangen ist. Ihre Spuren sind noch überall gegenwärtig – im Flüstern der Gemeinde, in den Blumen, die das Grab säumen, und in den Geschichten, die noch heute weitererzählt werden.

Eindrücke zwischen Erinnerung, Modernisierung und Naturgewalt
San Pablo empfing uns in der sanften Morgenkühle mit einer Mischung aus Stille und leiser Erwartung. Der Anlass unseres Besuches war ein stiller, nachdenklicher: Gemeinsam gedachten wir am Grab der Frau des Katecheten, die vor einem Jahr von uns gegangen ist. Ihre Spuren sind noch überall gegenwärtig – im Flüstern der Gemeinde, in den Blumen, die das Grab säumen, und in den Geschichten, die noch heute weitererzählt werden.

Auf der Fahrt durch das Andengebirge wurde ich erneut von den gewaltigen, schroffen Felsformationen beeindruckt, die wie uralte Wächter über das Tal ragen. Ihre Formen wirken beinahe surreal, als hätte ein Künstler mit wildem Pinselstrich an ihnen gearbeitet, und die Schatten, die sich am Nachmittag über die Schluchten legen, verleihen ihnen eine erhabene Dramatik. Es ist ein Land, das in jedem Moment Respekt abverlangt und doch immer wieder dazu einlädt, neue Perspektiven zu entdecken.

Auf der Fahrt durch das Andengebirge wurde ich erneut von den gewaltigen, schroffen Felsformationen beeindruckt, die wie uralte Wächter über das Tal ragen. Ihre Formen wirken beinahe surreal, als hätte ein Künstler mit wildem Pinselstrich an ihnen gearbeitet, und die Schatten, die sich am Nachmittag über die Schluchten legen, verleihen ihnen eine erhabene Dramatik. Es ist ein Land, das in jedem Moment Respekt abverlangt und doch immer wieder dazu einlädt, neue Perspektiven zu entdecken.

Ein kleines Detail am Wegesrand weckte Erinnerungen an alte Filme: die langen Reihen der Telefonpfosten, wie man sie aus klassischen Western kennt. Doch in San Pablo erzählen sie inzwischen eine ganz andere Geschichte. Die neuen Glasfaserkabel, die an ihnen entlangführen, bringen das schnelle Internet ins abgelegene Hochland – eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tradition und Moderne.

Ein kleines Detail am Wegesrand weckte Erinnerungen an alte Filme: die langen Reihen der Telefonpfosten, wie man sie aus klassischen Western kennt. Doch in San Pablo erzählen sie inzwischen eine ganz andere Geschichte. Die neuen Glasfaserkabel, die an ihnen entlangführen, bringen das schnelle Internet ins abgelegene Hochland – eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tradition und Moderne.

Nach Stunden aufregender Fahrt, in denen das Abenteuer und die Schönheit der winterlichen Wildnis allgegenwärtig waren, erreichten wir schliesslich unser Ziel: das abgelegene Río San Pablo. Der Fluss lag friedlich vor uns, umgeben von frostigen Weiden und schimmernden Bäumen – und in unserer Erinnerung leuchtete das Bild einer winterlichen Fahrt, wie sie nicht alle Tage vorkommt.

Nach Stunden aufregender Fahrt, in denen das Abenteuer und die Schönheit der winterlichen Wildnis allgegenwärtig waren, erreichten wir schließlich unser Ziel: das abgelegene Río San Pablo. Der Fluss lag friedlich vor uns, umgeben von frostigen Weiden und schimmernden Bäumen – und in unserer Erinnerung leuchtete das Bild einer winterlichen Fahrt, wie sie nicht alle Tage vorkommt.

P. Claus Braun 
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Mittwoch, 2. Juli 2025

Eine Reise nach Florida

Das tiefst gelegene Bergdorf, Erfahrungen aus den Höhen der Anden

Der überwiegende Teil meiner vierzehn Berggemeinden liegt hoch oben, auf einer beeindruckenden Höhe von etwa viertausend Metern. Diese Orte thronen über den Wolken, in einer Welt, in der die Luft dünn ist und sich das Leben dem Rhythmus der Berge anpasst. Doch vergangenen Sonntag führte meine Reise in eine andere Richtung – hinab, zu jenem Dorf, das unter meinen Gemeinden am tiefsten liegt.

Der überwiegende Teil meiner vierzehn Berggemeinden liegt hoch oben, auf einer beeindruckenden Höhe von etwa viertausend Metern. Diese Orte thronen über den Wolken, in einer Welt, in der die Luft dünn ist und sich das Leben dem Rhythmus der Berge anpasst. Doch vergangenen Sonntag führte meine Reise in eine andere Richtung – hinab, zu jenem Dorf, das unter meinen Gemeinden am tiefsten liegt.

Florida, so der Name dieser Siedlung, klingt zunächst wie ein sonnenverwöhntes Paradies. Doch dieser Ort schmiegt sich auf immerhin beachtlichen 3.500 Metern an den Berghang. Was in tieferliegenden Regionen als hoch gelten würde, erscheint hier fast als Tal – ein Relativum, das nur die Anden selbst erklären können. Der Weg dorthin war abenteuerlich. Mehr als drei Stunden dauerte die Fahrt im Jeep, jede Kurve ein Versprechen auf neue Ausblicke, jede Biegung ein Spiel mit dem Gleichgewicht. Die Straße wand sich wie ein Band durch das Gebirge, mal steil ansteigend, dann wieder sanft abfallend, stets begleitet von dem Gefühl, dass hinter der nächsten Kurve schon das eigene Ziel liegen könnte.

Florida, so der Name dieser Siedlung, klingt zunächst wie ein sonnenverwöhntes Paradies. Doch dieser Ort schmiegt sich auf immerhin beachtlichen 3.500 Metern an den Berghang. Was in tieferliegenden Regionen als hoch gelten würde, erscheint hier fast als Tal – ein Relativum, das nur die Anden selbst erklären können.

Der Weg dorthin war abenteuerlich. Mehr als drei Stunden dauerte die Fahrt im Jeep, jede Kurve ein Versprechen auf neue Ausblicke, jede Biegung ein Spiel mit dem Gleichgewicht. Die Straße wand sich wie ein Band durch das Gebirge, mal steil ansteigend, dann wieder sanft abfallend, stets begleitet von dem Gefühl, dass hinter der nächsten Kurve schon das eigene Ziel liegen könnte.

Während der Fahrt öffneten sich immer wieder spektakuläre Blicke auf tiefe Täler, schroffe Felsen und vereinzelte Hütten, die dem Wind und Wetter trotzen. Die Landschaft wechselte mit der Höhe: Wo oben karge Felsen und raue Gräser dominierten, fanden sich in den niedrigeren Lagen grünere Hänge, an denen einzelne Kartoffel- und Getreidefelder wie Farbtupfer wirkten.

Während der Fahrt öffneten sich immer wieder spektakuläre Blicke auf tiefe Täler, schroffe Felsen und vereinzelte Hütten, die dem Wind und Wetter trotzen. Die Landschaft wechselte mit der Höhe: Wo oben karge Felsen und raue Gräser dominierten, fanden sich in den niedrigeren Lagen grünere Hänge, an denen einzelne Kartoffel- und Getreidefelder wie Farbtupfer wirkten.

Angekommen in Florida, wurde ich von einer überraschenden Wärme empfangen. Die Luft war spürbar milder als in den höheren Dörfern, die Menschen herzlich und offen. Das Dorf wirkte wie eine Oase auf halbem Weg zwischen Himmel und Erde – ein Ort, an dem man die Kraft der Berge ebenso spürt wie die Nähe zum Tal.

Angekommen in Florida, wurde ich von einer überraschenden Wärme empfangen. Die Luft war spürbar milder als in den höheren Dörfern, die Menschen herzlich und offen. Das Dorf wirkte wie eine Oase auf halbem Weg zwischen Himmel und Erde – ein Ort, an dem man die Kraft der Berge ebenso spürt wie die Nähe zum Tal.

Die Erinnerung an diese Fahrt bleibt lebendig: das rhythmische Schaukeln des Jeeps über Schotter und Steine, das leise Murmeln eines Baches, das irgendwo im Tal seinen Weg suchte, und das Gefühl, mit jedem Höhenmeter eine neue Facette dieser atemberaubenden Landschaft zu entdecken.

Die Erinnerung an diese Fahrt bleibt lebendig: das rhythmische Schaukeln des Jeeps über Schotter und Steine, das leise Murmeln eines Baches, das irgendwo im Tal seinen Weg suchte, und das Gefühl, mit jedem Höhenmeter eine neue Facette dieser atemberaubenden Landschaft zu entdecken.

So hat mich Florida gelehrt, dass selbst auf 3.500 Metern das Leben ungeahnte Vielfalt und Schönheit bereithält – und jeder Weg, so kurvenreich er auch sein mag, neue Perspektiven eröffnet. Die Gemeinde erwartete mich bereits mit gespannter Vorfreude, und als Erstes gab es ein gemeinsames Frühstück in einer einfachen Hütte. Ich war überrascht, welch schmackhaftes, duftendes Brot hier in den Höhen der Anden gebacken wird – knusprig, warm, und mit einer Herzlichkeit serviert, die jede Kälte vertrieb.

Gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Gemeindesaal, den wir vor inzwischen zehn Jahren gemeinsam errichtet hatten – ein Ort voller Erinnerungen und Geschichten. Dort warteten schon die ersten Aufgaben: Ich sammelte die Messintentionen der Dorfbewohner*innen, hörte ihre Anliegen und Sorgen, die sie für das Gebet anvertraut wissen wollten. In einer stillen Ecke fand ich mich wenig später bei dem Grundschüler*innen wieder. Ihre Augen funkelten neugierig, als ich ihnen vom letzten Abendmahl erzählte, von Gemeinschaft, Teilen und Hoffnung. Währenddessen hatte mein Katechet bereits begonnen, mit den älteren Kindern und Erwachsenen die Lieder für den bevorstehenden Gottesdienst einzuüben. Die Melodien mischten sich mit dem Lachen der Kinder und verliehen dem Saal eine besondere, festliche Atmosphäre.

So wurde die kleine Gemeinde von Florida an diesem Tag wieder zu einem Ort lebendiger Verbundenheit – getragen von Gesprächen, Gesang und der Freude darüber, gemeinsam einen weiteren Tag im Schatten der Berge zu teilen. Nach einigen Stunden voller Begegnungen, Gespräche und gemeinsamer Rituale neigte sich der Tag dem Ende zu. Gegen 20.00 Uhr war ich wieder zurück auf meiner Missionsstation in San Antonio de Esmoruco, erfüllt von den Eindrücken dieser Reise. Die Gemeinde in Florida freut sich immer sehr über die Besuche des Paters, und schon beim Abschied wollten die Menschen den nächsten Besuch planen. Ihren Enthusiasmus konnte ich gut nachvollziehen, doch musste ich vorsichtig bleiben: Das Benzin in Bolivien ist mittlerweile zu einer echten Herausforderung geworden.

Obwohl es mit etwa 0,55 Euro pro Liter staatlich subventioniert und eigentlich günstig ist, ist das verbilligte Benzin kaum noch erhältlich. In abgelegenen Dörfern wie Florida wird es oft nur zum doppelten Preis verkauft – sofern es überhaupt jemand dorthin bringen kann. An den Tankstellen wiederum muss man mindestens einen Tag in der Schlange stehen, und auch dann bekommt man meist nur eine begrenzte Menge, gerade genug, um die Rückfahrt zu schaffen. Eine Reserve für unvorhergesehene Wege bleibt kaum.
Trotz dieser Widrigkeiten war die Freude über den Besuch spürbar, und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen lebendig.


P. Claus Braun 
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