Dienstag, 17. Juni 2025

RÍO MOJON WIRD INS TELEFONNETZ INTEGRIERT

Nach dem Sonntagsgottesdienst sind wir auf den Fünftausender Hausberg von Río Mojon hochgefahren, wo eine Firma gerade einen 30 Meter hohen Turm erstellt, an dem dann die Antennen für die Handy und Internetversorgung angebracht werden.

Nach dem Sonntagsgottesdienst sind wir auf den Fünftausender Hausberg von Río Mojon hochgefahren, wo eine Firma gerade einen 30 Meter hohen Turm erstellt, an dem dann die Antennen für den Handy - u. Internetbetrieb angebracht werden.

Damit wird das Handynetz immer flächendeckender. Der zuständige Ingenieur erklärte uns, dass das Signal von einem 30 Kilometer entfernten Antennenturm per Mikrowelle übertragen wird und dann wohl im Umkreis von 20 Kilometern die Bevölkerung mit Internet versorgt. Obwohl man natürlich vom Berg aus sicher gut und gerne 50 Kilometer Sicht hat, ist die Reichweite bei Mikrowelle eingeschränkt, ganz zu schweigen von Kurzwelle, wo durch die Reflektion an der Ionosphäre interkontinental Verbindungen möglich sind, die mich als Amateurfunker sehr in Bann ziehen.

Beeindruckender Blick auf das Bergdorf Río Mojon an der argentinischen Grenze und im Hintergrund die Andenkette von Argentinien.

Beeindruckender Blick auf das Bergdorf Río Mojon an der argentinischen Grenze und im Hintergrund die Andenkette von Argentinien.

Noch etwas zu den Kosten. Die Kosten für einen solchen Antennenturm mit Zubehör liegen bei etwa 30 Tausend Euros. Relativ günstig, da die Technik aus China angeliefert wird. Teuer hingegen kam der Sprit für den Ingenieur. Da in Bolivien schon seit Monaten Treibstoffmangel herrscht, lange Schlangen an den Tankstellen, wo Auto Fahrer mitunter zwei bis drei Nächte warten müssen, ganz zu schweigen von unserer Gegend, wo es keine einzige Tankstelle gibt und damit das von weit her in Privat PKW' s angelieferte Benzin zum doppelten Tankstellenpreis verkauft wird, kam der Ingenieur an kein bolivianisches Benzin und musste eben kurz über die Grenze nach Argentinien fahren, wo ihm das Benzin für sage und schreibe 4 US Dollar pro Liter !!😲 verkauft wurde. Für die Argentinier kein Problem, da ihre Wirtschaft gut läuft, gute Gehälter bezahlt werden und der argentinische Peso wesentlich stärker ist als der bolivianische Boliviano, der immer mehr an Wert verliert. Er rief dann kurz bei der Telekommunikationsfirma an, die meinte aber nur lapidar:" Sie haben einen Vertrag und den müssen Sie erfüllen." Nun, der Ingenieur wird es verkraften können, denn auch sein Salär ist nicht zu verachten.

Der Wertverlust der bolivianischen Währung sieht man auch am Schwarzmarktkurs. Bekomme ich über die bolivianische Bank beispielsweise 1.000 Euros aus Deutschland überwiesen, so zahlt mir die bolivianische Bank etwas mehr als siebentausend Bolivianos aus, während man auf dem Schwarzmarkt dafür das dreifache bekommen hätte. Aber die Banken zahlen nicht mehr wie früher in Euros oder Dollars aus. Angeblich hätte Bolivien kaum noch Dollars. Wohin fließen allerdings, die von der deutschen Bank gutgeschriebenen Dollars oder Euros hin? Das hat mir noch keiner gesagt.

Zudem haben die Preise für Lebensmittel enorm angezogen. Fast alles hat sich verdoppelt, wohl noch etwas günstiger als in Deutschland, aber die Gehälter sind ja in Bolivien weitaus geringer als in Deutschland. Ein gestandener Lehrer verdient etwa 1.000 US im Monat, unsere Ärzte hier vor Ort etwa 1.500 US und ein Maurermeister 25 US am Tag, was ein deutscher Maurer wohl in einer oder 2 Stunden verdient.

P. Claus Braun 
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