Donnerstag, 23. Juni 2016

Stets vereiste Flüsse

Gestern bin ich kurz vor dem Mittagessen in San Pablo eingetroffen. Es war noch recht angenehm tagsüber, aber als die Sonne gegen 17.30 Uhr unterging, wurde es gleich bissig kalt. Im Zimmer hatte ich vor dem Schlafengehen nur fünf Grad. Einige Bürger erzählten mir, dass in ihrer Hütte sogar das Wasser vereiste.
Unsere Schülerinnen und Schülers sitzen zum Unterricht zumeist im Freien, wo sie wenigstens ein paar Sonnenstrahlen einfangen können, denn in den Schulräumen ist es zu kalt und zudem gibt es ja in der Schule keine Zentralheizung.

Der Hausfluss von San Pablo
Der Hausfluss von San Pablo
Unsere Außen Station des Krankenhauses hat nun neueste medizinische Apparate für die sog. “ telemedicina” bekommen. Ein dafür spezialisierter  Arzt scannt den kranken Körperteil ab und sogleich wird die Aufnahme per Satellit in die Großstädte zu einem Spezialisten geschickt, der dann weitere Anweisungen erteilt. Obwohl es im Hospital sicher auch nur fünf bis sieben Grad hat, harren die Ärzte aus und gehen ihrem Dienst dick vermummt nach.

Neue Apparate im Krankenhaus von San Pablo
Neue Apparate im Krankenhaus von San Pablo
Die Flüsse tauen im Winter nicht mehr auf
Die Flüsse tauen im Winter nicht mehr auf
Im Fernsehen wurde gezeigt, wie in La Paz ein riesiger Turm für die Seilbahn erstellt wird. Der ganze Verkehr musste deshalb umgeleitet werden, und es kam zu riesigen Staus. Dies ist die vierte Linie, die sog. linea blanca, die in ein paar Monaten Passagiere in Gondeln von der Unterstadt in die Oberstadt bringen soll. Bereits drei Seilbahnen sind in Betrieb und befördern in Hunderten von Gondeln die Bürger und Touristen von den tiefer gelegenen Stadtteilen in die Oberstadt, wo auch der Flughafen “El Alto” liegt. Eine Touristenattraktion die ihresgleichen sucht.
Doch heute kam die erschreckende Meldung im boliv. Fernsehen, dass unweit meines Heimatstadtteils Mannheim-Käfertal, in einem riesigen Kinokomplex in Viernheim ein wohl Irrer um sich geschossen hat und viele Kinobesucher verletzte oder gar tötete, das konnte ich der kurzen Meldung nicht entnehmen.
Der letzte Finalist für die Copa America steht nun auch fest. Chile, der aktuelle Champion, besiegte Kolumbien in einer Regenschlacht mit 2 zu 0 und trifft nun auf Messi und seine Argentinier im Finale am kommenden Sonntag.
Am Nachmittag plante ich mit dem pasante unseres San Pedro und San Pablo Festes den Ablauf der Feierlichkeiten. Ein eigenes Programm wurde in Uyuni gedruckt mit den Bildern der beiden Weltapostel. Die Frage war, wo das Mittagessen gereicht wird. Wir entschieden uns für den Dorfplatz vor der Kirche. Eine Musikgruppe wurde aus Uyuni engagiert, wofür der Ausrichter des Festes eigens eintausend Dollars aufwenden muss. Fragt nun nicht, ob das Geld für einen anderen Zweck nicht besser angelegt werden könnte. Das sind deutsche Fragen, der Latino braucht es auch mal ausladend und musikalisch laut.

Zum vergrößern der Bilder bitte jeweils auf das Bild klicken. 

P. Claus Braun
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