Gut dass es den Fluss gibt

am Fluss

 Die enorme Trockenperiode zu Anfang dieses Jahres zeigt nun auch in unseren Andendörfern ihre Auswirkungen. In manchen Dörfern ist das Quellwasser sehr zurückgegangen und auch hier in San Pablo de Lipez, wo ich meinen Missionssitz habe, kämpfen wir ums Trinkwasser. meist haben wir nur am Morgen für eine oder zwei Stunden Trinkwasser. Reicht dies nicht aus, muss man leider auf das nicht ganz keimfreie Flusswasser zurückgreifen, das zum guten Glücke hier nicht fehlt.  In Florida beispielsweise, einem sehr schön gelegenen Dorf, wo sich die wenigen Bewohner vom Ackerbau ernähren, ist der große Fluss derzeit ganz ausgetrocknet.

Ich war für einige Tage in Quetena auf Mission, wo wir eine Hochzeit hatten. Viel Volk kam zu den Gottesdiensten und vor der eigentlichen Festmesse hatte ich zwei Stunden lang Messintentionen aufzunehmen  in einem nicht gerade warmen Raum. Sehr habe ich mich über eine Taufe eines Erwachsenen gefreut. Am frühen Morgen bei meinem Rundgang durchs Dorf kam ich mit einem Angestellten des dortigen
Naturschutzgebietes ins Gespräch. Kurz vor dem Gottesdienst tauchte er in der Kapelle auf und fragte mich, ob er sich denn nicht taufen lassen könnte. Ich erinnerte mich an Filipe und seiner Begegnung mit dem Angestellten der äthiopischen Königin in der Apostelgeschichte. Die Leute suchen den persönlichen Kontakt, wollen weniger langatmige Versammlungen, in denen meist nur einige wenige etwas zu sagen haben.

P. Claus Braun
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