Einblicke und Neuigkeiten rund um den Traditionsverein, Willkommen zur aktuellen Ausgabe
Die Stationzeitung des VfR Mannheim berichtet regelmäßig über die neuesten Ereignisse, Entwicklungen und Hintergründe rund um unseren traditionsreichen Verein. Sie gibt spannende Einblicke in das Vereinsleben, stellt engagierte Mitglieder vor und informiert über die anstehenden Spiele im Rhein-Neckar-Station.
ALS MISSIONAR IN BOLIVIEN, und seit 60 Jahren VfR-Fan: Padre Claus Braun
Über 12.000 Kilometer von Mannheim entfernt, auf rund 4.000 Meter Höhe und bei einer Durchschnittstemperatur von 8 bis 9 Grad Celsius -hier, im Hochland von Bolivien, lebt und arbeitet Padre Claus Braun. Der gebürtige Mannheimer aus dem Stadtteil Käfertal betreut als Missionar in den Anden 14 kleinere Dörfer, die alle mehrere Jeep-Stunden entfernt liegen. Vor seiner inzwischen schon 33-jährigen Tätigkeit in Bolivien war er als Missionar im Amazonasgebiet von Brasilien. Dort besuchte er indigene Stämme und versorgte viele Menschen im Urwald mit notwendigen Arzneimitteln. Sein Studium der Theologie, Philosophie und Archäologie absolvierte er in Freiburg und Jerusalem
Fan des VfR Mannheim seit seiner Kindheit
Padre Claus Braun: Ich war damals vor gut und gerne 60 Jahren mit meinen Großeltern in Urlaub in Bad Reichenhall und mein Großvater, langjähriger Anhänger des VfR, hatte mitbekommen, dass der VfR dort im Trainingslager ist und ein Spiel austragen wird. Ich erinnere mich noch, als er dort mit einem VIR-Spieler, der in Käfertal, meiner Heimat, wohnte, sprach und sie sich über den Verbleib in der Klasse unterhalten haben. Danach durchlöcherte ich meinen Großvater, wie das ist mit den Ligen und wie der Auf- und Abstieg abläuft - und plötzlich war das Interesse da. Ich verfolgte die Artikel über die Spiele im Mannheimer Morgen und ab und zu ging ich mit Großvater und Onkel zu den Heimspielen ins alte VIR-Stadion mit seiner markanten roten Aschenbahn"
Auch heute noch besucht der jetzt 70-jährige Padre Braun die Heimspiele des VfR Mannheim, wenn er alle zwei bis drei Jahre mal wieder in Deutschland ist. In Bolivien verfolgt er alle Spiele und Aktionen des VIR über das Internet und liest auch regelmäßig das VIR-Stadionmagazin SEITENLINIE Zwar konnte Padre Braun schon das eine oder andere Spiel des VfR über die Streaming-Plattform sporttotal.tv live miterleben, er würde sich aber wünschen, dass es vielleicht einen Livestream gäbe, der eine bessere Qualität hat.
Bolivianische Bergarbeiter kicken auf 5.000 Meter Höhe
Obwohl in den Anden die Luft sehr dünn ist, wird hier viel Fußball gespielt. Padre Braun: „Der wohl höchstgelegene Sportplatz liegt auf exakt 5.000 Meter Höhe, wo 200 Bergarbeiter ihrer Arbeit nachgehen und danach noch eifrig kicken. Ich selbst bin dort froh, wenn die Luft zum Zelebrieren des Gottesdienstes reicht. Zum Singen klappt es dort schon zumeist nicht mehr. Ein früherer Präsident hat selbst in den kleinsten Dörfern Sportarenen errichten lassen. Nicht eine Luxus-Arena wie die SAP-Arena. Es ist meistens ein zementiertes Kleinfeld, über das ein Dach gesetzt wurde. In meinem Pfarrgebiet gibt es keinen einzigen Kilometer Asphaltstraße. Alles sind Erdstraßen, die meist nur ein einziges Mal im Jahr mit Straßenbaumaschinen geglättet werden. Denn es bilden sich schon nach kurzer Zeit des Verkehrs Wellen, die das Befahren zu einer hoppligen Angelegenheit machen. Man hilft sich etwas, indem man schneller über diese Wellen fährt, um gleichsam darüber zu fliegen. Ist aber nicht ganz ungefährlich, denn man hat so den Eindruck, über eine Eisfläche zu schlittern. Beim Abbremsen wird das sehr gefährlich"
Auch für andere Sportarten interessiert er sich
Als Mannheimer verfolgt Padre Braun neben dem Fußball auch die Adler Mannheim im Eishockey und die Tischtennisergebnisse, da er in seiner Jugend selbst Tischtennis gespielt hat. Padre Braun: Was den Sport hier angeht, so beschränkt man sich in dieser enormen Höhe auf kleinere Bergwanderungen. Zu Anfang meiner Tätigkeit in der Pfarrei in Bolivien habe ich auch noch etwas Volleyball mit der Jugend gespielt. In den ersten acht Jahren meiner Missionstätigkeit aber, wo ich im Amazonasgebiet von Brasilien tätig war, habe ich natürlich sehr oft Fußball gespielt. Dort gab es keine Einschränkungen der Kondition aufgrund der Höhe wie hier in den Anden".
Neue Trainingsanzüge für die Jugend und die Lehrer & Gottesdienste mit VfR-Schal
Padre Braun ist VIR-Fan durch und durch. So kommt es auch vor, dass er in Bolivien bei Gottesdiensten über seinem weißen Gewand einen VIR-Schal trägt. Den Aufstieg des VFR Mannheim in die Oberliga hat er bei seinem letzten Besuch in Deutschland live miterlebt und mitgefeiert. Seit-dem hängen in Bolivien im Gemeinschaftsraum ein Trikot von Hassan Amin und das VFR-Aufstiegsshirt
Als die Jugend, die von Padre Braun betreut wird, neue Trainingsanzüge brauchte, ließ er diese mit Spendengeld in der sieben Jeep-Stunden entfernten Stadt Tupiza herstellen. Eine Lehrerin der Dorfschule nahm die Maße der Jugend sowie der Lehrer und gab sie an die Schneiderei weiter. Auf der Rückseite der Trainingsanzüge wurde die Kapelle abgebildet. Auf der Vorderseite wurde das Emblem der Schule platziert und über dem Herzen das Logo des VFR Mannheim. Mit Einverständnis des VfR, der sich über Padre Brauns autarke Verbundenheit mit dem Verein sehr freut. Padre Braun: „Ich wünsche dem VFR für den Aufstieg in die Regionalliga viel Erfolg und auch das dazu notwendige Quäntchen Glück. Saludos aus den Anden".
Direkte Hilfe für die Menschen vor Ort
In den abgelegenen, armen Gebieten vom Hochland spendet Padre Braun die Sakramente, bildet Katecheten heran und hilft den Notleidenden.
So hat er unter anderem die Schulspeisung in die Wege geleitet, damit die Schülerinnen und Schüler der Dorfschulen wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag bekommen. Außerdem wurden Kapellen und Versammlungsräume gebaut sowie eine Trinkwasserleitung verlegt. Diese Projekte sind nur möglich durch die Mitarbeit der Bürger vor Ort und Spenden. Mehr dazu und über Padre Brauns Leben in den Anden erfahrt man auf seiner Website unter blog.impresiones-de-los-andes.org/
P. Claus Braun
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-- Neue Postanschrift: P. Claus Braun, Casilla 3, Potosí, Bolivia
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